Fragen & Antworten

Welchen Nutzen habe ich, die Gewaltfreie Kommunikation zu lernen?

Mit der Gewaltfreien Kommunikation wird es möglich:
  • Herauszufinden, was Ihnen bezogen auf eine Situation wichtig ist
  • Ihre Anliegen klar zu formulieren und gegenüber anderen Menschen klar zu vertreten
  • Mit dem Gegenüber im Kontakt zu bleiben oder Verbindung im Falle eines Konflikts wiederherzustellen
  • Gespräche ohne Beschuldigungen und Vorwürfe auf Augenhöhe zu führen
  • Beweggründe von manchmal unverständlichem Verhalten herauszufinden
  • Miteinander nachhaltige Lösungen zu finden, bei denen es keine Gewinnenden und Verlierenden gibt
  • Trotz unterschiedlicher Herangehensweisen zu einem echten, wertschätzenden Miteinander zu gelangen
  • Die Spirale von Dauerkonflikten zu durchbrechen
  • Echten Frieden und Harmonie in Beziehungen zu bringen.

Die GfK klappt bei mir nicht – woran es liegen kann

Die Gewaltfreie Kommunikation bedeutet, sich seiner Gefühle und Bedürfnisse in einer bestimmten Situation klar zu werden. Haben Sie dies für sich geklärt, entsteht daraus eine Bitte, die sie an sich selbst oder jemand anderen richten.

Hand aufs Herz: Haben Sie wirklich die Bereitschaft, auch ein Nein zu ihrer Bitte zu akzeptieren?
Seien sie ehrlich.

Wenn Sie kein Nein hören können, liegt es vielleicht daran:
  • Dass sie das Nein zu ihrer Person, statt zu ihrer Bitte hören
  • Dass ihr Gegenüber erst einmal mit seinen Emotionen gehört werden möchte und es nicht klar ist, was er/sie gerade braucht, um Ja zu ihrer Bitte sagen zu können
  • Das Ihrem Bedürfnis ein anderes Bedürfnis gegenübersteht.

Bleiben Sie offen und hören Sie zu.

Marshall Rosenberg sagt dazu:

Wurden alle Beteiligten ausreichend mit ihren Emotionen und Bedürfnissen gesehen und gehört, dann ergibt sich die Lösung nach 20 Minuten.

Also bleiben Sie dran.

Die GFK ist sooo anstrengend!!!

Ja klar, es ist auch neu und wahrscheinlich ein neues Herangehen in ihrer Kommunikation.
Da kann es am Anfang hakeln, stotterig klingen oder Sie bleiben irgendwo unterwegs stecken.

Es ist ein wenig wie mit dem Erlernen des Autofahrens.
Am Anfang sind sie stark darauf konzentriert, Gas, Bremse und Kupplung nicht zu verwechseln.
Sie fahren sehr langsam und ruckelig und ihr ganzer Körper ist angespannt.
Nach der 10. Fahrstunde denken Sie schon gar nicht mehr über die 3 unterschiedlichen Pedale nach; Sie haben diese verinnerlicht. Ihr Fahren wird immer flüssiger und leichter.
Jetzt trauen Sie sich sogar schon mit 100 km/h auf die Autobahn.
Ein Jahr später sitzen Sie entspannt im Auto und freuen sich, selbstbestimmt von A nach B zu gelangen.

So ähnlich ist es mit der Gewaltfreien Kommunikation; sie will gelernt und ausprobiert werden, so dass nach und nach ein intuitiver Fluss entsteht und Sie nicht mehr über die einzelnen Schritte nachdenken brauchen.
Es wird immer leichter, sich selbst zu klären und auch herauszuhören, was beim Gegenüber gerade los ist, so dass ein echtes Verstehen und Miteinander möglich wird.

Jetzt bist du aber nicht gewaltfrei!!!

Wurden Sie ertappt, als Ihnen die Hutschnur platzte und Ihnen wütend und ärgerlich Worte entglitten, die gerade nicht – sagen wir es mal so – reflektiert waren?
Das passiert und gerade unsere nächsten Lieben, drücken gerne unbewußt unsere wunden Punkte.
Kein Grund, über sich selbst zu schimpfen, die GFK sein zu lassen, sondern anzuerkennen, dass es Knöpfe bei Ihnen gibt, die je nach eigener Verfassung, ihre Alarmglocken schrillen lassen.

Statt sich selbst zu beschimpfen, können Sie,
  • das Gesagte aufrichtig bedauern
  • und die Situation als Einladung betrachten, herauszufinden, welches Bedürfnis gerade bei Ihnen unerfüllt war.

Höchste Zeit, sich darum zu kümmern.

Auch Aufrichtigkeit hilft, indem Sie sich und anderen sagen: „Ja, das war jetzt wirklich kein Glanzstück, das will mein altes Ich noch mal kräftig auf den Putz hauen, ich probiere es noch mal neu.“

Schon sind Sie wieder im Kontakt mit sich und Ihren Mitmenschen.